Folter & Vergewaltigung: Anwalt besucht Israels Guantanamo
Zum 1. Mal seit 6 Monaten konnte ein Anwalt das berüchtigte Gefangenenlager „Sde Tieman“ für Gefangene aus dem Gazastreifen in der Wüste Israels besuchen. Was er berichtet ist grauenhaft.
Seit Beginn des Gaza-Krieges vor 9 Monaten haben Israels Behörden Menschenrechtsorganisationen & Anwälte daran gehindert, das Gefangenenlager Sde Tieman zu besuchen, in dem von der Besatzungsarmee aus dem Gazastreifen entführte Palästinenser unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten werden.
Berichten von CNN zufolge ist die etwa 12km von der Grenze zum Gazastreifen entfernte Gefangenenlager in 2 Teile unterteilt: Baracken, in denen die Häftlinge unter extremen körperlichen Einschränkungen festgehalten werden, & ein Feldlazarett, in dem verwundete Häftlinge an ihre Betten geschnallt werden, Windeln tragen & durch Strohhalme ernährt werden. „Sie haben ihnen alles genommen, was einem menschlichen Wesen ähnelt“, sagte laut CNN ein Informant, der als Sanitäter im Feldlazarett der Einrichtung arbeitete.
Am Mittwoch konnte ein Anwalt, Khaled Mahajneh, den seit etwa 100 Tagen inhaftierten Journalisten Mohammad Arab besuchen. Der Besuch fand unter strengen Auflagen & Kontrollen durch die Besatzungssoldaten statt. Die erste Frage, die Arab dem Anwalt stellte, lautete: „Wo bin ich?“ – er wusste nicht einmal, wohin er verschleppt wurde.
Arabs Aussage reiht sich ein in eine Reihe schrecklicher Berichte entlassener Häftlinge aus dem Gazastreifen über die unmenschlichen Haftbedingungen, darunter Berichte über Todesfälle unter den Häftlingen, Folter, Misshandlung, Demütigung & Vergewaltigung. „Sde Tieman ist eines von Israels geheimen Gefangenenlagern, in denen Israel Tausende von Palästinensern festhält, die seit Beginn des Krieges im Gazastreifen verhaftet wurden“, so der Anwalt gegenüber Arab48.
Die Gefangenen schlafen ohne Decke auf dem Boden und benutzen ihre Schuhe als Kissen. Rund um die Uhr werden ihnen Handschellen angelegt und die Augen verbunden. Der Anwalt erklärt: „Die eisernen Handschellen an den Händen des Journalisten wurden seit 100 Tagen nicht abgenommen und werden nur einmal entfernt, wenn er eine Minute lang duschen darf. Seit fünfzig Tagen hat Mohammad seine Kleidung nicht mehr gewechselt. Es ist verboten, miteinander zu sprechen und religiöse Pflichten zu erfüllen.“
Was die Willkür der Festnahme Arabs unterstreicht, ist die Tatsache, dass der Journalist nur zweimal verhört wurde, das erste Mal 40 Tage nach seiner Festnahme. Der einzige Prozess wurde aus der Ferne abgehalten, über eines der Telefone der Soldaten und ohne Anwalt. Der Richter beschuldigte Mohammad, einer nicht näher bezeichneten Organisation anzugehören.
Den Aussagen des Journalisten zufolge ist das Geschehen im Sde Tieman-Gefängnis von Folter geprägt. Die Schläge & Misshandlungen hören nicht auf, & einige Gefangene wurden sogar vor den Augen anderer Gefangener von den Soldaten vergewaltigt.
Der Anwalt fügte hinzu: „Aber die Botschaft von Muhammad und dem Rest der Gefangenen ist, dass sie standhaft sind und ihre Geister den Himmel umarmen und hoffen, bald befreit zu werden. Sie rufen die ganze Welt auf, den Krieg zu beenden.“
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https://occupiednews.com/folter-vergewaltigung-israels-guantanamo-sde-tieman/