Aufarbeitung jetzt! Die Corona-Politik war falsch
Ich komme erst jetzt dazu, aber diesen brillanten Artikel wollte ich unbedingt noch teilen: Philipp von Becker, ein sehr empfehlenswerter Gastautor der Berliner Zeitung, nimmt kein Blatt vor den Mund:
"Was ich von verantwortlichen Politikern, Journalisten, Wissenschaftlern und Richtern erwarte, ist deshalb nicht die Aussage „Ich habe es nicht besser gewusst“, sondern „Ich habe mich geirrt, wir haben unseren Entscheidungen falsche Annahmen zugrunde gelegt und viele derjenigen, die wir kritisiert, geschädigt, ausgegrenzt und diffamiert haben, hatten recht mit ihrer Kritik an unseren falschen Entscheidungen, und deshalb bitten wir sie um Entschuldigung“. Darüber hinaus wären nicht nur juristische Konsequenzen für die Verantwortlichen sowie Entschädigungen für die Opfer der Corona-Politik erstrebenswert, sondern vor allem sollte durch eine breite gesellschaftliche Debatte sichergestellt werden, dass sich ein solches Unrecht nicht wiederholen kann."
An dieser Stelle nochmal mein Hinweis darauf, dass ich die Berliner Zeitung - ebenso wie Nordkurier, Cicero oder Telepolis - uneingeschränkt für ein Bezahl-Abo empfehle, wenn man noch irgendwelche arrivierten Medien unterstützen möchte. Diese Medien haben sich, insbesondere in den letzten zwei Jahren, nach einem anfänglichen Schock, sehr um eine kritische Beleuchtung und Aufarbeitung der Corona-Politik verdient gemacht.
Zudem wachsen diese "guten" der im offiziellen Diskurs gerade noch zugelassenen Medien gerade ein wenig mit den alternativen Medien zusammen - ein spannend anzuschauender Prozess. Journalisten vom angeblichen "Rand" - oder, wie Christian Drosten sagen würde, "aus dem Untergrund" - veröffentlichen plötzlich Artikel in der Berliner Zeitung. Plötzlich geht, was all die letzten Jahre partout nicht ging. Kann eine so tiefe Wunde, wie der Riss, der seit 2020 durch die Linke ging, irgendwann auch wieder heilen?
Schwierig, denn zur Wahrheit gehört auch: Insbesondere viele sich als links betrachtende Menschen haben andere Menschen geradezu zu einer Impfung genötigt - Impfungen, von denen heute unbestritten ist, dass sie Menschen geschädigt haben. Viele Linke haben sich daher de facto schuldig gemacht, in dem sie Menschen aus Solidarität in eine COVID-19 Impfung gedrängt haben, indem sie kollektivistischen Gruppenzwang ausgeübt haben. Es war eine Überschreitung demokratischer Grundsätze, aus einem falsch verstandenen Solidaritätsprinzip und unter Missachtung von Menschenwürde und körperlicher Selbstbestimmung - kurz, unter Verrat der ebenjener Werte, die die Linke immer vorgab, hochzuhalten.
Der Impfdruck ist der Sündenfall der sogenannten "Linken" die letzten vier Jahre. Sie haben in einem entscheidenden Moment, als es um das Intimste ging, was wir als Menschen und Bürger haben - unsere Menschenwürde, unsere Körper, unsere körperliche Selbstbestimmung - gezeigt, dass sie nicht links, sondern totalitär sind. Damit werden die Protagonisten des damaligen Impfzwang-Diskurses - wir alle kennen ihre Namen - nun wohl leben müssen. Dass von jener Seite kein offenes Ohr für Aufarbeitungsforderungen zu erwarten ist, sollte daher nicht weiter verwundern.
Wir sollten sie trotzdem weiter damit konfrontieren. Es gab nämlich all die Jahre auch einen linken Diskurs, der nicht mitgemacht hat, der sich nicht weggeduckt hat, und die Covid-Maßnahmen als das erkannt hat, was sie waren: Klientelpolitik im Sinne der ganz Reichen, schnöder, vulgärer Klassenkampf - neu sicher in der Größenordnung des praktizierten Zynismus, aber prinzipiell nichts Neues unter der Sonne. Nicht alle haben sich täuschen lassen. Und warum die, die sich haben täuschen lassen, sich in ihrer Täuschung dazu hinreißen ließen, andere Menschen in ihrer körperlichen Unversehrtheit zu verletzen - darüber wird definitiv noch zu reden sein. Eine so tiefe Wunde heilt in meinen Augen nicht so schnell, denn hier geht es um sehr Profundes, Prinzipielles. Hier geht es um Grundwerte, und um schweres menschliches Versagen.