RUSWIRTSCHAFT

Wiederverwenden, nicht wegwerfen Nur jeder fünfte Russe (19%) wirft Sachen, für die er keine Verwendung mehr hat, einfach weg, zeigt eine Umfrage der Moskauer Wirtschaftsuniversität Higher School of Economics (HSE). Die Mehrheit führt ihre gut erhaltenen, aber nicht mehr benötigten Kleidungsstücke, Möbel, Elektrogeräte usw. einer Wiederverwendung zu. Mehr als die Hälfte von ihnen zieht es vor, aussortierte Sachen an Angehörige oder Freunde zu verschenken oder an Unbekannte zu spenden. 15% der Umfrageteilnehmer verstauen sie „tief im Schank“ – für den Fall, dass sie wieder benötigt werden. Jeder zehnte trägt zum Beispiel seine alten Kleidungsstücke so lange, bis sie wirklich kaputt sind. 7% der Russen verkaufen ihre aussortierten Sachen an den Secondhandladen oder über das Internet. 2,5% setzen auf Upcycling, indem sie ausgediente Gegenstände in neuwertige Produkte umwandeln oder modernisieren und ihnen so neues Leben einhauchen. / RBC (RU)

Russland 🇷🇺 I DE 🇩🇪: Handel leidet unter Sanktionen Die jüngsten Sanktionen des Westens haben den Handelsboom zwischen Russland und der Türkei ausgebremst, konstatiert die US-Nachrichtenagentur Bloomberg. Laut Angaben des türkischen Handelsministeriums wurden im Februar 2024 Waren im Wert von nur 670 Mio. US-Dollar und damit 33% weniger als im Vorjahresmonat (1,1 Mrd. Dollar) aus der Türkei nach Russland exportiert. Die russischen Ausfuhren in die Türkei brachen im selben Zeitraum um 36,7% – von 2 Mrd. auf 1,3 Mrd. Dollar – ein. Bauten türkische Maschinenbauer 2023 ihre Exporte nach Russland noch zügig aus, so rechnet die Vereinigung türkischer Maschinenexporteure im laufenden Jahr mit einem Einbruch der Umsätze um 1 Mrd. Dollar ein, weil die USA und die EU ihre Sanktionslisten „schnell ausweiten“ und die Exportkontrollen gegen Güter verschärfen, die auch militärisch verwendet werden können.  / Bloomberg (EN), RBC (RU)

Ab dem 1. Juni wird Aeroflot Flug-Shuttles zwischen Moskau und St. Petersburg einrichten, wie das Unternehmen bekannt gab. Die Flüge zwischen den beiden Hauptstädten werden in einem Intervall von 15-30 Minuten durchgeführt. Passagiere, die den neuen Tarif nutzen, können ihren Flug kostenlos bis zu 12 Stunden vor oder nach der ursprünglichen Abflugzeit ändern. Das bedeutet, dass Passagiere, die drei Stunden vor Abflug am Flughafen ankommen, nicht auf ihren Flug warten müssen, sondern den nächstmöglichen nehmen können. Zudem wird es unter diesem Programm an den Flughäfen einen separaten Schalter für Passagiere geben, und der Check-in wird eine halbe Stunde vor Abflug abgeschlossen.

Russland 🇷🇺 I DE 🇩🇪: Mehrheit für Steuerprogression Eine klare Mehrheit der Russen befürwortet die Abkehr von der einheitlichen Einkommenssteuer für die meisten Bürger von derzeit 13%, ergab eine Umfrage des staatlichen Meinungsforschers WZIOM. Dass in Zukunft mit der Höhe des Einkommens auch die Steuer steigen dürfte, hatten in den vergangenen Wochen Präsident Wladimir Putin und andere Vertreter des Staats angedeutet. Laut WZIOM halten zwei Drittel der Bürger die bisherige Flat Tax für ungerecht, unter den Senioren ab 60 Jahren sind es sogar 81%. Unter den 25- bis 34-Jährigen sind es 54%, unter den noch jüngeren Volljährigen sind es nur 47%. / Kommersant (RU)

Kommission für Zwangslizenzen Eine neue Regierungskommission wird sich in Russland mit der Zwangslizenzierung von geistigem Eigentum ausländischer Unternehmen befassen. Die Wirtschaftszeitung RBC vergleicht den Prozess mit einem „Parallelimport von Patenten“, in Anlehnung an die staatlich geförderten Grauimporte. Die vom Wirtschaftsministerium geleitete Kommission soll die Nutzung entsprechender Produkte bzw. Technologien ohne Erlaubnis ihrer Rechteinhaber in Russland erlauben dürfen. Laut dem Verordnungsentwurf der Regierung, der RBC vorliegt, soll dies nur in Ausnahmefällen und auf Antrag russischer Privatpersonen oder Unternehmen geschehen. Außerdem soll die Zwangslizenz erst erteilt werden, wenn auf dem üblichen Weg keine Einigung mit dem Rechteinhaber möglich war. Dieser erhält dann eine „angemessene Kompensation“ für sein geistiges Eigentum. / RBC (RU)

Weitere Details zum 14. Sanktionspaket Die EU könnte in ihrem 14. Sanktionspaket gegen Russland die Nutzung der russischen Alternative zum westlichen Zahlungssystem SWIFT, SPFS, verbieten, erfuhr das US-amerikanische Wirtschaftsmagazin Bloomberg. Weitere mögliche Maßnahmen sind ein Einfuhrverbot für russisches Helium, Exportbeschränkungen für Mangan und seltene Erden und ein Verbot für politische Parteien und Forschungszentren, Geld aus Russland anzunehmen. Logistikunternehmen, die zu 25% und mehr in russischem Besitz sind, könnte zudem die Tätigkeit in der EU untersagt werden. / Forbes (RU), RBC (RU), Bloomberg (EN)

Russland 🇷🇺 I DE 🇩🇪: Vertrauen auf Import-Ersatz Nur 37% der Russen trauen den heimischen Autobauern zu, Fahrzeugimporte nach Russland ganz oder weitgehend überflüssig zu machen. Ähnlich verbreitet ist die Skepsis bezüglich der Importsubstitution in der Elektronikbranche, wobei hier der Anteil der Optimisten seit Mitte 2022 von 31% auf 39% gestiegen ist. Bei den Autos liegt kein Vergleichswert vor. Am zuversichtlichsten sind die Verbraucher bei Lebensmitteln. Aktuell vertrauen in diesem Bereich 81% auf die Importsubstitution, 2022 waren es bereits 79%. An zweiter Stelle stehen Möbel (76%, nach 72%). / Izvestia (RU)

Tadschikisch-russische Wirtschaftsbeziehungen Die Tadschikische Sozialistische Sowjetrepublik galt als die ärmste und unterentwickelteste Region der Sowjetunion und war vom Zusammenbruch der Sowjetunion wirtschaftlich hart betroffen. Von 1992 bis 1997 erschütterte ein Bürgerkrieg zwischen der Regierung und islamistischen Gruppen das Land. Das Bruttoinlandsprodukt Tadschikistans liegt bei rund 10 Milliarden Euro, und ist damit die kleinste Volkswirtschaft Zentralasiens. Ungefähr ein Drittel des BIP sind Rücküberweisungen von Arbeitsmigranten in Russland. Tadschikistan verfügt über reichhaltige Bodenschätze. Dazu zählen Edelmetalle wie Gold und Silber sowie Mineralien wie Kohle, Zink, Blei und Zinn. Die Republik verfügt über eine Wasserkraftkapazität von 527 Milliarden kWh pro Jahr und ist damit weltweit führend. Lesen Sie in unserer Fokusanalyse, wie sich die tadschikisch-russischen Wirtschaftsbeziehungen nach dem Zerfall der Sowjetunion entwickelt haben.

Trend zu mehr Teilzeit In Deutschland sorgte vor kurzem die Einigung zwischen Deutscher Bahn und ihren streikenden Lokführern über eine Kürzung der regulären Arbeitszeit auf 35 Stunden in der Woche für Aufsehen. Wirtschaftsvertreter warnen davor, dieses Modell auf andere Branchen auszuweiten, weil bereits jetzt zu wenig Arbeitskraft vorhanden sei. Im internationalen Vergleich arbeiten die Menschen eher wenig, wie Daten der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zeigen. Demnach ist die durchschnittliche Arbeitswoche in Deutschland mit 34,7 Stunden um viereinhalb Stunden kürzer als z. B. in Russland (siehe Grafik). Der deutsche Wert erklärt sich vor allem durch die weitverbreitete Teilzeitarbeit. Zu ihr griffen 2022 rund 30% der Arbeitnehmer, so das Statistische Bundesamt. Betrachtet man allein die Vollbeschäftigten, ist die Arbeitszeit in Deutschland wesentlich höher. Bei den Männern sind es im Schnitt 42,3 und bei den Frauen 40,9 Stunden pro Woche. / Handelsblatt

JOOBANGEBOT - REMOTE Wir suchen einen im Verkauf oder Kommunikation erfahrenen Mitarbeiter, der im Computer nebenbei an angenommenen Anrufen und akquirierten Kunden Geld verdienen will. Voraussetzungen: - gute Internetgeschwindigkeit für IP-Telefonie; - Erreichbarkeit zwischen 9-18 Uhr (MSK) - freundliches Auftreten; - Deutsch ab C1; - Kenntnisse in Jurisprudenz oder Architektur. Gehalt wird mit dem jeweiligen Kandidaten einzeln besprochen. Bewerbungen mit Lebenslauf bitte an: @Einventions oder [email protected] schicken.