Heute ist Welt-Hebammentag und ein Anlass auf die enorme Bedeutung des Wirkens von Hebammen hinzuweisen. Die Welt wird sich dann ändern, wenn Geburten nicht als Krankheit erachtet werden, sondern wenn Mütter und Neugeborene unter Wahrung ihrer Würde und Selbstbestimmtheit, in Geborgenheit und unter friedvollen Rahmenbedingungen, hauptsächlich begleitet von Hebammen, das uralte Ritual der Geburt erleben dürfen.
Viele gesundheitliche aber auch politische Phänomene stehen in Bezug zum Erleben des Babys in der Gebärmutter, bei der Geburt und danach. Demnach könnten viele Krankheitsbilder, aber auch gesellschaftliche Missstände verringert und besser verstanden werden, wenn den ersten vier Jahren des Lebens ab Zeugung eine größere gesellschaftliche und politische Aufmerksamkeit zukommen würde.
Doch seit vielen Jahren ist es eher so, dass besonders den freiberuflichen Hebammen, die Geburten zu Hause begleiten, das Leben so schwer gemacht wird, dass sie bundesweit ihre Geburtsbegleitung aufgeben.
Aktuell kann in Deutschland eine Mutter nicht mehr frei entscheiden, wo und wie sie ihr Kind auf die Welt bringt, da nicht überall Hausgeburtshebammen oder Geburtshäuer zur Verfügung stehen. Doch auch in den Kreißsälen der Krankenhäuser herrschen teilweise sehr unbefriedigende Zustände und ein Drittel aller Gebärenden erlebt dort Gewalt unter der Geburt. 99% aller Geburten finden in einem Krankenhaus statt. 93% aller Geburten beinhalten eine medizinische Intervention. 30% aller Geburten enden in einem Kaiserschnitt. (davon wäre nur ein Bruchteil medizinisch notwendig, wenn Geburt hauptsächlich von Hebammen begleitet werden würde. (Rockenschaub))
Warum fragen sich so wenige Menschen, ob vielleicht ein Zusammenhang zwischen den ersten Lebenserfahrungen (primäre Prägungen) und dem Verhalten als Erwachsener besteht?
Ich tue das seit mehr als 13 Jahren und werde mein ganzes Leben lang tiefe Dankbarkeit für die Hebamme empfinden, die die Geburt meines Sohnes liebevoll und kompetent zu Hause unterstützt hat. Denn Geburt ist keine Krankheit, sondern ein alle Sinne umfassender Übergang und eine spirituelle Erfahrung, ein Wunder.
Hebammengeleitete Kreißsäle, Geburtshäuser und natürlich die Hausgeburt sollten der Standard in der Geburtshilfe sein, die bei echtem medizinischen Bedarf Ärzte oder das Krankenhaus hinzuziehen können.
Alle diesbezüglichen Veröffentlichungen auf meinem Blog finden Sie hier:
https://blog.bastian-barucker.de/?s=Geburt